Ihr Lieben,
wie immer, das Wichtigste zuerst – und das sind unsere Kinder:
Unsere Kinder
Am späten Nachmittag des 9. August kamen Besucher vom Sozialamt und brachten uns vier Geschwister: der Älteste 6 Jahre alt, Zwillinge (ein Mädchen und ein Junge) im Alter von drei Jahren und ein Mädchen im Alter von nur 10 Monaten. Die Mutter, so wurde uns berichtet, hatte ein Alkoholproblem, gab den Kindern vor dem Schlafengehen Alkohol und verließ nachts das Haus. Nachdem sie 10 Tage lang nicht mehr auftauchte, beschlossen die Nachbarn, das Sozialamt zu informieren, um für die Kinder eine geeignete Unterkunft zu finden. Die Kinder haben sich inzwischen gut eingelebt, obwohl eines der Kinder etwas mehr Zeit benötigte und die Jüngste unterernährt war.
Inzwischen betreuen wir 41 Kinder. Das bedeutet, dass wir bald an unsere Grenzen stoßen. Wir hatten geplant, maximal ca. 50 Kinder bis zum Abschluss ihrer Berufsausbildung – Lehre oder Studium – aufzunehmen. Nun sind es bereits über 40 Kinder, aber eben nur im Alter bis zu 13 Jahren.
„Gebt und es wird euch gegeben“ – Wir konnten die Bedeutung dieser Verheißung wortwörtlich erfahren. An einem Nationalfeiertag im August baten unsere ältesten Kinder darum, wieder mit uns in ein nahegelegenes Dorf fahren zu dürfen, um bedürftigen Menschen zu helfen. Wir nahmen Zucker, Reis und Bohnen aus der Speisekammer, packten Bücher, etwas Kleidung und Seife ein und kauften auf dem Weg noch ein paar frisch gefangene Fische. Das Leben spielt sich hier in den Tropen meist vor den Hütten ab. So kann man oft anhand verschiedener Merkmale erkennen, ob es sich um Familien handelt, die bedürftig sind. Nachdem wir uns kurz vorstellen, interessieren wir uns für die Lebensumstände: die Verwandten und Kinder, die Beschäftigung, eventuelle gesundheitliche Herausforderungen, usw. Die Menschen sind meist sehr offen und freuen sich, wenn sich jemand Zeit für sie nimmt. Einige Personen erhalten, abgesehen von den Geschenken, auch finanzielle Mittel, zum Beispiel für Medizin oder einen dringend erforderlichen Arztbesuch.
Nachbarschaftshilfe
Die Kinder singen zum Schluss einige ihrer auswendig gelernten Lieder und, falls erwünscht, verabschieden wir uns mit einem kurzen Gebet. An diesem Tag konnten wir fünf Familien aufsuchen. Die Kinder merken, dass man auch mit wenig Aufwand Menschen glücklich machen kann. Außerdem bereiten die Einsätze nicht nur den Hilfesuchenden, sondern auch unseren Kindern viel Freude. Sie fragen häufig, wann wir die nächsten Besuche machen werden.
Drei Tage danach kam die Familie eines indischen Automechanikers, der regelmäßig unsere Fahrzeuge wartet, zu Besuch. Am Ende ihres Aufenthalts baten sie uns, mit zu ihrem Fahrzeug zu kommen, um ihnen tragen zu helfen, denn sie hätten uns noch so einiges für unsere Kinder mitgebracht. Es waren Säcke mit 100 kg Reis, 75 kg Bohnen, Zucker, Waschpulver, Kleidung und Schreibwaren wie Buntstifte, Schulhefte usw. Uns wurde ein Vielfaches von dem zurückgegeben, was wir kurz zuvor an bedürftige Menschen verteilt hatten. Die Kinder konnten miterleben, dass Gottes Verheißungen durchaus ihre Erfüllung finden.
Unsere Farm
Heute konnten wir 50 Ananas, drei Bananenstauden mit jeweils ca. 30 Bananen, 6 kg Sesam, 10 kg Okra, eine Kiste grüne Zwiebeln, Chili-Schoten und 20 Stück Papaya von unserer Farm mitbringen. Das sind Erträge, die wir ca. zwei bis dreimal pro Woche ernten können. Natürlich variiert die Ernte je nach Jahreszeit. Ein nicht unbeträchtlicher Teil unserer frischen Nahrungsmittel wird bereits durch unsere Farm gedeckt.
Unsere Bauprojekte
Unsere neue Mensa nimmt nun richtige Formen an. Maike und Jonathan – Freunde aus Deggendorf – haben uns drei Wochen besucht, um bei uns Hand anzulegen. Jonathan ist Schreiner und hat gemeinsam mit seiner Frau in drei kurzen Wochen alle Küchenmöbel der Mensa für uns angefertigt. Das war richtige deutsche Maßarbeit, allerdings mit afrikanischem Hartholz. Sie hatten uns 2017 schon einmal geholfen. Deshalb nahm ich mir vor, Jonathan dieses Jahr erneut anzurufen, um zu fragen, ob er uns bei der großen Mensa-Küche helfen könnte. Aber dann meldete er sich plötzlich nach so langer Zeit von selber und fragte, ob sie wiederkommen könnten. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich nur Zufall war.
Ein Container, in dem sich auch Material für die Küche befand, wie Küchenmaschinen, Waschbecken, Armaturen, eine Osmoseanlage (für sauberes Wasser), Gas- und Elektroherd sowie diverses Kochgeschirr, ist im September mit Verspätung, aber doch wohlbehalten, eingetroffen. Der klapprige LKW blieb, beladen mit dem Container, an einer kleinen Anhöhe stecken. Nur ein Kran konnte weiterhelfen.
Der Wiederaufbau des abgebrannten Schul- und Kapellengebäudes ist so gut wie abgeschlossen. Wir werden das Gebäude im neuen Schuljahr wieder nutzen können.
Im kommenden Jahr müssen wir die letzten zwei von insgesamt acht Klassenzimmern errichten. Anschließend benötigen wir zwei weitere Heimgebäude, damit wir problemlos 50 bis 60 Kinder aufnehmen können – womit dann die geplante Maximalkapazität erreicht sein wird. Wir glauben, dass bei mehr Kindern die notwendige persönliche Betreuung nicht mehr im gleichen Maß gewährleistet werden kann.
Unsere Herausforderungen
Unser rasantes Wachstum bringt auch finanzielle Herausforderungen mit sich. Zum einen steigen die Personalkosten, weil wir mehr Betreuungspersonal benötigen, zum anderen steigen, wie in den meisten Ländern, die Energiekosten, wodurch auch vieles andere, wie z.B. Nahrungsmittel, teurer wird.
Unsere Gehälter liegen über dem Landesdurchschnitt, und unsere Mitarbeiter werden im Vergleich zu anderen Arbeitgebern großzügig bezahlt. Sie haben eine Renten- und Krankenversicherung. Auch erhalten sie außerhalb des normalen Rahmens manchmal zusätzliche Unterstützungen, wie zum Beispiel ein zinsloses Darlehen für den Bau ihres Hauses oder Hilfe im Fall eines familiären Notfalls. Das prägt natürlich auch die allgemein positive Stimmung unter der Mitarbeiterschaft.
Das Lohnniveau liegt in Tansania je nach Qualifikation im Bereich von ca. 100 bis 350 Euro monatlich. So müssen wir jeden Monat ca. 8.000 Euro an Gehaltskosten aufwenden, hinzu kommen weitere ca. 3.500 Euro für die laufenden Kosten. Hierin sind jedoch keine Baukosten enthalten. Bisher haben wir es – und ich will Gott dafür ganz bewusst danken – jeden Monat geschafft, unsere Gehälter zu bezahlen und unsere Kinder zu ernähren.
Dabei bedanken wir uns bei euch allen – denn viele von euch haben unser Waisenheim-Projekt großzügig unterstützt und damit unseren Kindern geholfen. Wir erkennen darin den Segen Gottes. Aber wir möchten nicht vergessen, uns auch bei jenen zu bedanken, die uns durch ihre rege Anteilnahme Mut gemacht oder in anderer Form unterstützt haben.
ALLERBESTEN DANK!
Mit lieben Grüßen und Segenswünschen,
Ihr/Euer
Kinder sind eine Gabe des Herrn.
Psalm 127:3
Spenden
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Wir hoffen, dass unser Verein in Österreich bald steuerlich anerkannte Spendenquittungen ausstellen kann. Hierfür benötigen wir die ehrenamtliche Hilfe eines österreichischen Wirtschaftsprüfers. VIELLEICHT KANN UNS JEMAND HELFEN?
Spendenbescheinigungen werden für das jeweils abgelaufene Jahr zu Beginn des Folgejahres versandt.
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