Newsletter 11.2018

Ihr Lieben,

„Fast ein wenig zu viel“, müsste eigentlich die Headline dieses Rundbriefs lauten. Man könnte auch sagen „Gott ist gut“!

Wasserturm

Vier Gebäude gleichzeitig zu errichten bzw. fertigzustellen, ist schon ein bisschen viel. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass wir hier vor Ort kein Bauunternehmen beauftragen, sondern alles selber anpacken – mit eigens angestellten Maurern und anderen Bauhandwerkern. Obwohl diese Art des Bauens sehr zeitaufwändig ist, da man sämtliche Materialien selbst besorgen muss, hat sie doch auch einige Vorteile. Zum einen können wir die Qualität des Baus besser sicherstellen – es wird eben nicht nur „mit Sand“ gebaut –, und zum anderen liegen die Kosten deutlich niedriger, nämlich bei etwa der Hälfte dessen, was ein Generalunternehmer verlangen würde.

Derzeit befinden sich die beiden folgenden Gebäude im Rohbau:

  1. ein Kirchen- und Schulzentrum

  2. das dritte Waisenheimgebäude für Jungs im Alter von 6 bis 12 Jahren.

Außerdem wird der Innenausbau von zwei weiteren Gebäuden vorangetrieben:

  1. das Haus des Verwalters (also unser eigenes Heim),

  2. das zweite Waisenheimgebäude für Mädchen im Alter von 6 bis 12 Jahren.

Der lang ersehnte Bau des ersten Wasserturms ist abgeschlossen. Der Turm muss lediglich noch gestrichen werden; außerdem wird im Untergeschoss noch eine Stahltür eingebaut. Eine Solarwasserpumpe (Spende der Firma Grundfos) wurde an sechs Photovoltaik-Paneele angeschlossen und funktioniert einwandfrei. Durch die Höhe des Gebäudes liefert der Tank mit seinen 10.000 Litern einen Druck von ca. einem Bar. Zwei weitere Tanks in der gleichen Größe können langfristig auf dem Turm aufgestellt werden. Wir danken allen Spendern für ihre intensive Unterstützung dieses wichtigen Projekts und hoffen, dass wir im kommenden Jahr einen weiteren Turm in der gleichen Größe für die andere Seite des Grundstücks errichten können.

Nein, es ist (noch) nicht zu viel – und Gott ist wirklich gut!

Saskia Maier
Saskia Maier

1. Kirche und Schule

Da die ersten unserer Waisenkinder bald sechs Jahre alt werden und dann in die Schule müssen, war es wichtig, mit dem Schulbau zu beginnen.

Studenten aus Stuttgart haben die gesamte Schule überhaupt erst möglich gemacht. Der Entwurf ist die Masterarbeit einer Studentin namens Saskia Maier. Zusammen mit ihren insgesamt 12 Kommilitonen, die zwischen August und Weihnachten jeweils während einiger Wochen mithelfen, ist sie auf der Baustelle und packt selbst ordentlich mit an. Wir danken Gott für dieses Engagement, da auch ein Teil der Finanzierung des Projekts durch die Studenten und die Universität Stuttgart abgedeckt wird.

Es ist geplant, auch Kindern aus dem Dorf den Schulbesuch zu ermöglichen. Der Schulbetrieb soll kostendeckend sein, was bei einer Klassengröße von ca. 15 Schülern je Klasse (und ca. 12 Euro Schulgeld im Monat) der Fall sein würde. Allerdings wird der Unterricht ausschließlich auf Englisch stattfinden, um den Kindern einen weiteren Vorteil für ihre langfristige Zukunft zu geben. Das Gebäude wird ein Ort der Begegnung werden – der Allgemeinbildung mit christlich moralischen Werten. Das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen wird durch die Begegnung im Kindesalter erlernt und gefördert. Die Küstenregion um unser Waisenheim ist stark muslimisch geprägt; ca. 80% der Menschen gehören zum Islam.

An den Wochenenden soll die Schule als Kirche genutzt werden. Deshalb wird das Gebäude mehr als nur ein Haus der Bildung sein. Es wird gleichzeitig der Kirche der Siebenten-Tags Adventisten in Puna ein neues Zuhause geben.

 

2. Das dritte Heimgebäude

Mit dem Bau des dritten Heimgebäudes (für Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren) wurde Ende Juli begonnen. Das Land wurde gerodet, das Schnurgerüst gesetzt, die Streifenfundamente ausgegraben, die Fundamente gegossen. Inzwischen wurde sogar die Bodenplatte fertiggestellt und ein Teil des Mauerwerks begonnen. Die Hilfsorganisation einer großen deutschen Tageszeitung hat uns die finanziellen Mittel für den Bau dieses Gebäudes zur Verfügung gestellt.

3. Das zweite Heimgebäude

Das zweite Heimgebäude wird in kleinen Schritten weiter ausgebaut. Der Innen- und Außenputz, die meisten Türen und Fenster, die Fliesen in den Bädern und die Sanitärinstallation sind fast abgeschlossen. Was fehlt, ist die Stromversorgung, der Anstrich und der Ausbau des Obergeschosses – der jedoch kurzfristig nicht so wichtig ist, da sämtliche Kinder und das Betreuungspersonal vorübergehend im Erdgeschoss untergebracht sein werden. Das Haus ist für unsere Mädchen im Alter von 6 bis 12 Jahren vorgesehen.

4. Ausbau des Verwalterhauses

Mit unserer Privatsphäre müssen wir leider noch ein bisschen warten, denn beim Ausbau des Verwalterhauses hat uns der Schreiner mit der Erstellung von Türen und Fenstern im Stich gelassen. Seit Mai hat er trotz ausreichender Anzahlung seine Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Wir versuchen, mit Hilfe des hiesigen Village Chief (ähnlich einem Bürgermeister) das Problem zu lösen und hoffen, dass wir es vielleicht bis Weihnachten schaffen, unser neues Heim zu beziehen.

Volontärprogramm

Seit August wird unser Waisenheim von zwei Volontärinnen unterstützt, die ein freiwilliges soziales Jahr bei uns verbringen. Sie werden von Seiten des „Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ gesponsert (und über das „Weltwärts-Programm“ und „ADRA“ vermittelt). Sie leisten eine wertvolle Unterstützung bei der Betreuung der Kleinkinder und der Bewältigung der vielen häuslichen Aufgaben.

(Nähere Infos zum BMZ/ADRA-Volontär-Programm unter: http://www.adra.de/mitarbeit/)

Wir sind auch dankbar für die Unterstützung durch einen Volontär aus British Guayana. Dwayne kam über unsere US-amerikanische Partner-Organisation „Restore a Child“ zu uns und leistet wertvolle Arbeit im baulichen Bereich und bei anderen handwerklichen Aufgaben. Alle Volontäre verfügen übrigens über Aufenthalts- und Arbeits- bzw. Praktikumsgenehmigungen, die über den Zeitraum von zwei Jahren gültig sind.

Ein großer Dank!

Wir sind nach wie vor dankbar für jede Spende und ganz besonders für jede monatliche Unterstützung. Gerade die monatlichen Zahlungen – seien sie auch noch so klein – helfen uns, unsere regelmäßigen Kosten zu decken. Immerhin haben wir inzwischen 18 Mitarbeiter in fester Anstellung.

Abgesehen davon möchten wir dieses Mal ganz bewusst um eure Unterstützung für die Fertigstellung der Kirche und Schule bitten. Das Gebäude soll beiden Zwecken gleichzeitig dienen und damit auch über die Grenzen des Waisenheims hinaus der lokalen Bevölkerung helfen. Es gibt zwar Grundschulen im nahe gelegenen Ort, aber nur mit Klassengrößen von über 80 Kindern. Außerdem ist der Unterricht teilweise durch heidnisch- spiritistische Praktiken geprägt. Nach Fertigstellung der Schule werden wir die staatliche Genehmigung für den Unterricht der ersten vier Klassenstufen beantragen.